VorspielStücke
Nicht nur einmal tauchte beim Musizieren der „StundenStücke“ die Frage auf, ob man ein besonders schönes Stück nicht mal den Eltern oder den Mitschülern vorspielen könnte. Auf diese Anregung hin sind dann die „VorspielStücke“ entstanden. Sie haben die erforderliche Länge von ca. 3 Minuten und sind in wenigen Musikstunden einzustudieren.
Wir verwenden Stabspiele (Orff-Instrumente), aber auch Keyboard, E-Bass (manchmal), Schlagzeug, wenn vorhanden, auch Gitarren.
In unserem Fall gibt es aber einige Besonderheiten, die man nicht bei allen auf dem Markt befindlichen diesbezüglichen Konzepten vorfindet:
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Alle Stücke enthalten einen relativ einfachen Tutti-Teil, der von allen Schülerinnen und Schülern der empfohlenen Jahrgänge auf Orff-Instrumenten problemlos bewältigt werden kann. Das ist alles in der Unterrichtspraxis ausprobiert worden! Dieser Tutti-Teil kehrt im Stück mehrfach wieder, er macht mehr als 50% der Gesamtdauer aus.
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Daneben werden etwas anspruchsvollere Solo-Abschnitte angeboten, die von interessierten/ begabten SchülerInnen gespielt werden.
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Um den Erfolg von Aufführungen zu steigern, wird ein wirkungsvolles Arrangement angeboten, das einer Dramaturgie folgt: sich steigernde Soli, Wiederholung bestimmter Teile, Intros und Schlussteile, Einbeziehung der Zuhörer usw.
Notenbeispiel: Tutti-Teil des „North Country Blues“ (aus „VorspielStücke“ Nr.4)
Geeignet für Schulklassen ab Klasse 7
Geeignet für Schulklassen ab Klasse 7
Kommentar zur Sache, oder „Ist das nicht zu schwer?“
Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler spielt nur die Melodie auf Orff-Instrumenten! Einen Swing-Rhythmus zu spielen stellt kein Problem dar, wenn der Lehrer es richtig vorspielt oder die beiliegende CD abspielt. (Im Übrigen empfiehlt der Autor, in das Klassenmusizieren lieber mit viertaktigen „StundenStücken“ einzusteigen, da lernt man alles, was man braucht.)
Der Trick bei der Komposition des Stückes bestand darin, eine Melodie zu erfinden, die auf aller-einfachsten Orffinstrumenten spielbar ist, die aber nach Blues klingt: Sie soll „Blue Notes“ enthalten, das Bluesschema beachten, im Swing stehen; eine schöne Melodie ergeben, die trotzdem sehr einfach einzustudieren ist.
Die Bassstimme kommt mit 3 Basstönen aus, wer einen E-Bass benutzt, kann 3 Leersaiten einsetzen. Leichter geht es wirklich nicht! Und das Stück ist bei Schülern bei Schülern und Eltern bisher immer sehr gut angekommen! Man hört ihm nicht an, dass es so einfach ist.
Die Keyboardstimme kann man gerne auf 2 Spieler verteilen, einer spielt unten, der andere oben.
Ein Schlagzeug klingt toll, man kann es aber auch ersetzen durch ein(en) Cajón und ein Becken. Auch die Schlagzeugstimme wird von zwei Kindern gespielt: Einer spielt Cajón (oder am Drumset BassDrum und SnareDrum abwechselnd), der andere spielt das Becken im Swingrhythmus, am besten einhändig mit der Schreibhand. Die Schlagzeugstimme in Noten:
Bleibt die „Fill in“-Stimme: Sie wird am besten auf einem Metallophon dargestellt. Sie enthält nur ein einziges Motiv, das ständig wiederholt wird. Der Einsatz (nach der Zählzeit 3) ist allerdings nicht ganz einfach.
Didaktischer Kommentar, oder: Warum das ganze...?“
Muss man wirklich begründen, warum es lehrreich und ganz einfach schön ist, wenn man über mehrere Musikstunden ein Spielstück einübt? Die Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur, eine 12-taktige Blues-Melodie zu spielen. Sie lernen auch den Takt zu beachten, das Tempo zu halten und beim Spielen auf die Mitschüler zu hören. Sie lernen, die „Eins“ des Taktes zu empfinden (Rhythmusgruppe, also Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug). Viele Schüler werden auch die unterschiedlichen Begleitakkorde (Gitarre) und Basstöne (Bassstimme) wahrnehmen.
Sie lernen die Entstehung und den Ablauf eines Arrangements kennen. Sie lernen die musikalische Knochenarbeit kennen, wenn z.B. eine Stelle immer wieder geübt werden muss, und sie lernen, still zu halten und die anderen nicht zu stören, wenn diese gerade ihre Stimme üben.
Methodischer Kommentar, oder: Wie organisiere ich die Einstudierung und den Auftritt?
Im Musikunterricht wird zunächst der Tutti-Teil mit allen Schülerinnen und Schülern einstudiert. Zuerst nur die Melodie, danach Melodie mit Bass, dann mit Keyboard usw. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor, in einer Schulstunde schafft man meist nur 4 Takte!
Wenn nach mehreren Musikstunden der Tutti-Teil einigermaßen gesichert ist, folgt die Verteilung der Soli. Man wähle jetzt sorgsam aus! Nicht jeder bewältigt ein schweres Solo. Aber jeder Musiklehrer kennt seine Leute einigermaßen, weiß, wer was kann, wer zuverlässig ist, wer Ehrgeiz hat usw. Die Solisten erhalten die Noten ihres Solos, vielleicht auch ein Hörbeispiel (zum Beispiel als mp3). Zu Hause hören die Kinder ihr Solo so oft, bis sie es auswendig können. (Die meisten werden sich die Tonnamen unter die Noten schreiben). In der nächsten Musikstunde werden die Soli einzeln einstudiert, der jeweilige Solist geht dann in den Nebenraum (oder in eine Ecke) zum Üben. Am Anfang und Ende der Stunde müssen aber alle Schülerinnen und Schüler der Klasse beschäftigt werden: Der Tutti-Teil wird wiederholt.
Ab jetzt nähern wir uns in Riesenschritten dem Ziel. In jeder Musikstücke klappt ein Soloteil mehr, man kann schon ganze Abschnitte des Endverlaufs spielen.
Beispiel für ein einfaches Solo:Wenn man sich nun entschließt, das „VorspielStück“ auch wirklich vorzuspielen, wird es so richtig ernst! Alle Einzelabschnitte werden geübt, verschiedene Übergänge, am Ende die Gesamtdurchgänge. Dann der Aufbau für die Generalprobe auf der Bühne (Organisation der Schlagzeugträger, Stromversorgung Keyboard usw.), das Proben des Aufganges, des Vorspielens, des Verbeugens, des Abbauens. Das kann hier nicht alles stehen. Probieren Sie es einfach aus oder vermeiden Sie Fehler und Probleme, indem Sie vorher in den Büchern („VorspielStücke“ bzw. "KinderVorspielStücke“) lesen, was man beachten sollte.
Aus rechtlichen und organisatorischen Gründen ist es äußerst schwierig, die Arbeit mit Kindern im Klassenraum auf Video zu dokumentieren. Nehmen Sie deshalb Vorlieb mit der Dokumentation einer Lehrerfortbildung des Autors:
Video zu Einstudierung und Endergebnis: (Link zu youTube)
Übersicht alle VorspielStücke (+ Links zum Verlag)
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KinderVorspielStücke: Sehr einfache und einfache VorspielStücke für die Klassen 3-6. Erfahrene Kolleginnen arbeiten schon in der 1.Klasse mit den Stücken... Mehrere Stücke mit dem einfachen und „niedlichen“ Anspruch von Kinderliedern, aber auch Rockmusik für Kleine (9,12,15), Orientalisches (11), Spanisches (15), beinharter Swing mit Jazzanklängen (8,13,16) und Südamerikanisches (17).Buch „KinderVorspielStücke“ incl. Demo-CD Link zum Verlag |
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Soeben erschienen! Zu 4 VorspielStücken gibt es komplette Playbacks, sodass man ohne Rhythmusgruppe die Stücke (zur CD) aufführen kann. Auch erfahrene KlassenmusiziererInnen kommen auf ihre Kosten: 17 StundenStücke und 17 VorspielStücke sind für die Klassen 7-10 vorgesehen, außerdem gibt es neue Entdeckungsmöglichkeiten mit ungeraden Takten, raffinierten Gitarrenanschlägen und Spieltechniken, (Kurzvideos dazu über QR-Codes), und, und, und… Incl. 2 CDs, 188 Seiten Link zum Verlag |
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